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OSI B1: Fragen zur Produktion
Re: OSI B1: Fragen zur Produktion
Hallo,
Ich habe keine Belege, aber meine Vermutung ist, dass OSI nur sehr wenige Blechteile unlackiert von Ford geliefert bekam (z.B. Stehwände) . Die meisten Bleche hat OSI selber gepresst (die wenigsten Blechteile sind identisch mit dem P5). Schließlich war es hauptsächlich ein Presswerk. Bei OSI wurden die Karosserien dann auch zusamengeschweißt und ohne echten Rostschutz ;-) dann lackiert und mit der Technik komplettiert.
Gruß
ESC
Re: OSI B1: Fragen zur Produktion
ESC hat geschrieben:
Ich habe keine Belege, aber meine Vermutung ist, dass OSI nur sehr wenige Blechteile unlackiert von Ford geliefert bekam (z.B. Stehwände)
In der Tat paßt ja blechmäßig fast kaum was vom P5/P7. Der Laie denkt immer, die Bodengruppe sei identisch - dachte ich als P7 Fahrer ja auch immer. Gerade deshalb liegt die Vermutung nahe, daß die Teile, wie Motor und Achsen, lose und nicht als Einheit (Fahrgestell) nach Turin kamen. In der Auto Classic steht aber: "Die Italiener dengeln und schweißen täglich bis zu 6 Designerkarossen über die 20m Tragstruktur, die sie dafür an vielen Stellen noch aufwendig modifizieren müssen."
Jörg
Re: OSI B1: Fragen zur Produktion
Hallo,
ich hatte mich vor ein paar Jahren mit Herrn Sartorelli getroffen. Leider hatte er aber keine Informationen über die Produktion, da er als Leiter des Designsutdios etwas ausserhalb von Turin arbeitete.
Es gibt ein paar Bilder von der Produktion. Verbreitet ist ein Bild von der Produktion des Fiat 2300 Coupe. Hier sieht man, dass OSI ganze Karosserien gebaut hat.
Beim OSI 20MTS kann man aber auch die Papierlage sprechen lassen: vom "Fahrgestell" des P5 (oder P7) passen nur die wenigsten Teile. Im Ersatzteilkatalog des OSI sind ja alle Bauteile aufgeführt. Wenn sie identisch zu denen des P5 sind steht immer "17M/20M" dabei, anderenfalls die OSI Bestellnummer (die mit 11 750 xxx anfängt). Da erkennt man, dass selbst von der Bodengruppe die wenigsten Teile passen. Längsträger, Schweller, Bodenblech, Endtaschen etc. sind teilweise ähnlich, aber eben nicht identisch. Der Motorraum ist noch ähnlich, das Heck komplett anders (Tank über der Hinterachse anstatt im Kofferraumboden).
Weiterhin hat es für Ford wenig Sinn gemacht, für die wenigen Exepmlare (max 10 pro Tag) eine eigene Schweissstraße aufzubauen. Genau dies ist aber die Stärke von OSI gewesen: Bau kompletter Karosserien auch in Kleinserien.
Ein letzter Hinweis: die Blechteile (für den Aftermarket) von OSI waren graugrün grundiert, die von Ford schwarz. Ich habe ein paar Blechteile (Tür, Haube, Frontblech, Schweller,..) im Keller. Darunter auch ein Teil des Längsträgers. Warum sollte man sich die Arbeit machen, hier die schwarze Grundierung abzuschleifen und grüne einzusetzen, wenn das Blechteil aus Köln kommt?
Gruß
Egbert
Re: OSI B1: Fragen zur Produktion
Hallo Egbert,
danke für die ausführliche Schilderung. Ich für meinen Teil bin auch davon ausgegangen, daß die komplette Karosserie in Turin gefertigt wurde. Die wenigen, mit dem 20m baugleichen Blechteile, wurden sicherlich zusammen mit dem Mechanikpaket in Einzelteilen angeliefert. Das komplette Fahrgestelle angeliefert worden seien, wie im Bericht in der Auto Classic behauptet wurde, kann ich mir nicht vorstellen.
Das am Schweller nachträglich noch was verlängert werden mußte, könnte ja auch osi-interne Gründe haben, um Pauls Argument aufzugreifen. FORD hat ja gerade deshalb eine Kaosseriefirma mit der Produktion beauftragt, um sich eigene Kapazitäten freizuhalten. Eine eigene Bandstraße, mit halbfertigen Fahrzeugen, die dann auch noch kostenintensiv nach Italien transportiert werden müssen, machen da keinen Sinn.
Ist nur schade, daß es hierzu keine zeitgenössischen Aufnahmen aus der Produktion gibt. Auf der osicar-Seite ist zwar der B1 von unten zu sehen, aber dabei handelt es sich offensichtlich um die Vorserie/Entwicklung.
Gruß Jörg
06. Nov 2013 16:36:28
Re: OSI B1: Fragen zur Produktion
guten Abend zusammen,
ich hätte hier noch einen Beitrag aus der gängigen Ford Literatur.
Hanns-Peter Rosellen schreibt in seinem Buch "Ford-Schritte" auf Seite 278:
...ab Januar lieferten die Kölner 20M TS Motoren, Nebenaggregate und Achsen nach Mailand (na ja, beim Ort irrt der Autor...:-)). Dort wurde die Mechanik unter die eleganten Blechhäute gesteckt und als fertige Coupés wieder per Lastwagen über die Alpen geschickt.
Grüße
Oliver
Re: OSI B1: Fragen zur Produktion
Hallo Oliver,
danke für den Hinweis. Halte die in diesem Buch gemachten Angaben hinsichtlich der B1 Geschichte für glaubwürdig, wenn auch nicht Alles genau recherschiert wurde. So war die Vorstellung im Schloß Georghausen ja auch am 10.Januar und nicht später. Nach meinem jetzigen Kenntnisstand wurde ein Technik- und ein Karosseriepaket von Köln nach Turin geschickt. Unter "Karosseriepaket" sind jene Blechteile zu verstehen, die mit dem P5/P7 identisch waren, und das waren nicht viele.
Erwähnenswert noch die Vorgeschichte mit dem 15M-"GT"-Coupé, der als Konkurrent zum Opel GT gebaut werden sollte, aber eine zu lange Entwicklungszeit in Anspruch genommen hätte. Mit OSI war die Idee der Marktstrategen schneller umzusetzen.
Jörg
Re: OSI B1: Fragen zur Produktion
...so, ich habe gerade noch mal mein Archiv durchforstet und siehe da: es gibt einen großformatigen Ford Händlerprospekt (hallo Egbert... das ist der den du auch hast!) in dem heißt es unter anderem:
"...Die Ford Werke liefern das Fahrwerk einschließlich Motor, Getriebe und Lenkung. OSI baut das Coupé im übrigen komplett in Turin."
VG
Oliver
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